Die Funktion des Unterbewusstseins
Kaum jemand kann sich vorstellen, was unser Unterbewusstsein zu leisten vermag. Dieser Auszug aus dem Buch: «Das Honigdachsprinzip – Raus aus der Komfortzone, rein ins Leben!» zeigt auf, zu was dieser «Mega-Computer» in der Lage ist und wie du ihn für dich nutzen kannst.
Wir alle sind ununterbrochen mit unserem Unterbewusstsein in Kontakt und doch wissen wir so wenig darüber. Eigentlich tragisch, denn der weitaus grösste Teil unserer Informationsverarbeitung spielt sich auf unbewusster Ebene ab. Unser Unterbewusstsein arbeitet rund um die Uhr für uns. Es steuert unseren Organismus und sämtliche Funktionen im Körper.
Im Folgenden möchte ich gerne einige meiner Erkenntnisse mit dir teilen, die ich durch Dr. Joseph Murphys Ausführungen gewonnen habe. Murphy erlangte seine diversen Doktortitel in Religionswissenschaften, Philosophie und Jura, und er war Autor zahlreicher Bücher.
Schauen wir uns zuerst den Unterschied von Bewusstsein und Unterbewusstsein an. Unser Bewusstsein ist unser denkender Geist, unser Intellekt. Es kann eine Situation analysieren, eine Lage beurteilen oder Sachverhalte akzeptieren und ablehnen. Unser Unterbewusstsein hingegen ist sozusagen unser Betriebssystem. Es kann nicht bestimmen, was real und was falsch ist. Es hält alles für wahr, was man ihm glaubhaft einprägt, und kann nur akzeptieren. Über unser Bewusstsein geben wir dem Unterbewusstsein Befehle, und das Unterbewusstsein setzt diese unreflektiert um, ungeachtet dessen, ob der Befehl richtig oder falsch ist. Es nimmt uns bedingungslos beim Wort. Diese Erkenntnis können wir uns zunutze machen.
Sämtliche Ziele, Ideen und Gedanken, die wir dem Unterbewusstsein glaubhaft einprägen, werden über kurz oder lang in unserer physischen Realität Gestalt annehmen. Was immer wir ihm glaubhaft einprägen, drückt sich in unserm Leben aus; positiv und negativ. Sind wir davon überzeugt, dass wir im Leben erfolgreich sind, dann werden wir auch erfolgreich. Hegen wir innerlich jedoch permanent die spürbare Angst, es könnte uns etwas Schlimmes geschehen, so wird dies auch eintreffen.
Alle Situationen und Erfahrungen in unserem Leben sind Reaktionen auf unsere Gedanken. Unsere Gedanken und Gefühle erschaffen sozusagen unsere äussere Welt. Wer also vorwärts denkt, an neue Pläne und Ziele denkt, wird auch in diese Richtung voranschreiten. Wer in seiner Vergangenheit gefangen bleibt, wird sich niemals weiterentwickeln. Wer beispielsweise davon überzeugt ist, dass Erfolg allen anderen, nur nicht ihm selbst vorbehalten ist, wird niemals erfolgreich werden.
Wir alle haben schon die Erfahrung gesammelt, wie unzutreffend oder gar negativ unser Umfeld auf uns einwirken kann. Positive Selbstbeeinflussung schützt uns vor negativen Einflüssen aus unserem Umfeld. Durch Selbstbeeinflussung können wir Ängste und Befürchtungen aus der Welt schaffen, indem wir inneren und äusseren Negativgedanken keine Chance geben. Durch Selbstbeeinflussung können wir zu mehr Selbstvertrauen und einem höheren Selbstwertgefühl gelangen.
Die Lösung unserer Probleme lässt sich bedenkenlos an das Unterbewusstsein delegieren. Es bedarf dazu nur einer sauberen Analyse der Ausgangslage durch unser Bewusstsein sowie einer klaren Anweisung, welches Ziel erreicht werden soll. Eine klare Intention mit den damit verbundenen Emotionen reicht dem Unterbewusstsein aus, um uns Antworten zu liefern. Es wird dafür sorgen, dass wir aus unserer eigenen Inspiration schöpfen, innovativ sind und in die gewünschte Richtung agieren.
Sabeth Holland, eine Schweizer Kunstmalerin und Bildhauerin, die den Sprung vom altbewährten Beruf der Primarlehrerin hin zur international ausgezeichneten Künstlerin schaffte, meint dazu:
«Ich glaube, sehr schön lässt sich dieser Vorgang am Beispiel der Intuition erklären. Intuition lässt sich wie ein Muskel trainieren, und dadurch wird sie grösser und stärker. Mit etwas Übung fallen einem die Lösungen fast von allein zu, wobei die grosse Herausforderung darin besteht, die Lösungen als solche zu erkennen. Dazu hilft es, viel und regelmässig Ruhe und Stille aufzusuchen, damit man solche Eingaben überhaupt wahrnimmt.
Nehmen wir die Kunst am Bau: Zuerst müssen die Ausgangslage, Daten und Fakten sowie Auflagen und Einschränkungen geklärt sein. Im Anschluss braucht das Projekt einen Namen, und es gilt zu klären, wie sich das Ganze in die Ortschaft, das Gebäude oder die Firmengeschichte integrieren soll.
Über meine eigenen Methoden nutze ich meine schöpferische Kraft als eine Art Werkzeug. Damit entwickle ich mein Vorgehen, beginne mit der mir zentralen Botschaft und baue sie aus. Die Intuition trägt ihren Teil dazu bei, dass das Konzept für das Projekt oder das Werk gelingt. Ungefähr so, wie ein Pianist die einzelnen Tasten anschlägt und daraus ein Musikstück entstehen lässt.»
Unser Bewusstsein ist dazu da, Daten und Fakten zu sammeln. Die Aufgabe des Unterbewusstseins ist die Lösungsfindung. Du kennst bestimmt folgende Situation: Seit Tagen hast du wie verrückt versucht, eine Lösung für ein Problem zu finden. Doch je länger du erfolglos geblieben bist, umso höher wurde der Druck und umso unrealistischer die Lösungsfindung. Du hast also wie verrückt nach möglichen Wegen gesucht, bis du losgelassen hast. Durch das Loslassen hat dein Bewusstsein den Auftrag zur Lösungsfindung an das Unterbewusstsein delegiert, und dieses meldete sich auch prompt mit der zündenden Idee. Und wann genau kam sie? Wohl kaum am Schreibtisch oder bei der Arbeit. Sie kam vielmehr völlig unerwartet unter der Dusche, beim Spaziergang oder mitten in der Nacht.
Durch die Auseinandersetzung mit der Problematik hast du in deinem Bewusstsein saubere Vorarbeit geleistet. Du hast Daten und Fakten gesammelt und die Situation gründlich analysiert. Der Fehler war nur, dass du dein Bewusstsein mit der Lösungsfindung beauftragt hast. Überlass dies deinem Unterbewusstsein, sobald du die gründliche Analysearbeit abgeschlossen hast.
Unser Unterbewusstsein möchte stets konstruktiv sein, wertvolle Impulse liefern und uns vor Schaden bewahren. Das Wichtigste ist deine absolute Überzeugung, dass das Problem gelöst und deine Ziele erreicht werden. Erfolg steht in direktem Zusammenhang mit Glauben und Zuversicht.
Wir müssen also weg vom Wunschdenken, hin zum Zieldenken. Dies gelingt, indem wir von der Realisierung des Wunsches zutiefst überzeugt sind. Keine inneren Widerstände. Wir müssen felsenfest davon überzeugt sein, dass unser Unterbewusstsein für die Realisierung sorgen wird. Wir müssen bereits jetzt so denken und agieren, wie wenn das Ziel erreicht wäre. Diesen Vorgang nennt man Antizipation. Antizipation bezeichnet in der Psychologie die gedankliche, vorstellungsmäßige Vorwegnahme eines Ereignisses oder Handlungsziels bzw. von Zielen.
Sobald das Unterbewusstsein davon überzeugt ist, dass das Ziel bereits Realität geworden ist, wird es auch für die notwendigen Ideen und Gedanken sorgen, die zur Realisierung führen.
Rudi Sprügel, Gründer von JAKO, einem weltweit führenden Teamsportausrüster, meint dazu:
«Ich glaube, dass sich eine andauernde mentale Vorstellung eines gewünschten Zielzustandes über einen längeren Zeitraum in ihrer Form verfestigt. Je intensiver die Vorstellung ausgeprägt ist, umso grösser wird die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch in der Realität tatsächlich Gestalt annimmt. Grundvoraussetzung ist allerdings, dass die Vorstellungen realistisch sind. Man muss davon überzeugt sein, dass man das gewünschte Resultat auch erreichen kann.»
Entspannung ist dabei essenziell. Wende keinen Druck und keine geistige Gewalt an. Verlasse dich auf deine Vorstellungskraft, die von Emotionen und echter Vorfreude auf das erreichte Ziel begleitet wird.
Und noch eine Anmerkung zum Schluss: Wenn du den überaus wichtigen Schritt getan hast und der Arbeit deines Unterbewusstseins volles Vertrauen schenkst, öffne die Augen: Antworten auf deine Probleme können auf den unerwartetsten Wegen auf dich zukommen, seien es Zeilen in einem Buch, das du gerade liest, seien es Aussagen eines Kollegen während eines Gespräches oder seien es Inputs aus dem Fernsehen, während du gerade durch die Programme zappst. Lass dich überraschen.
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